Schulprogramm
Kursthemen
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Lubo
Als Außerirdischer lernt „Lubo“ während seines Besuchs auf der Erde mit den Kindern auf „erdisch“ Freunde zu finden und angemessenes Verhalten. Bei seinen Ausflügen entdeckt „Lubo“ Rätsel und Probleme zu Gefühlen und dem menschlichen Miteinander. Die Kinder unterstützen „Lubo“ bei der Problemlösung.
„Lubo aus dem All“ ist ein Bestandteil der Gewaltprävention an der Longenburgschule. Es ist ein kindgerechtes und motivierendes Trainingsprogramm zur nachhaltigen Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen und trägt somit zur Prävention von Verhaltensauffälligkeiten und Gewalt bei.[1]
Organisation
Die Durchführung erfolgt im Klassenverbund der Klasse 1. Sie findet einmal wöchentlich als fester Bestandteil des Stundenplans statt und folgt einem ritualisierten Ablauf. Konzipiert wurde „Lubo aus dem All“ für Kinder der Schuleingangsphase und berücksichtigt ebenfalls den Einsatz in inklusiven Gruppen.
Förderziele
Zu den zentralen Förderzielen gehören:
- „Förderung sozial-emotionaler Basiskompetenzen (Selbst- und Fremdwahrnehmung, Emotionsausdruck, Emotionssprache usw.),
- Förderung der Emotionsregulation und Selbststeuerungs-fähigkeit,
- Förderung der Zielklärungsfähigkeit,
- Förderung sozialer Problemlösungsstrategien,
- Förderung eines angemessenen Handlungsrepertoires und sozialer Skills für alterstypische Problemsituationen.“[2]
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Streitkultur der Longenburgschule
Streitschlichtung nach dem Bensberger Mediationsmodell (BMM)
„Es gibt keinen Weg zum Frieden,
wenn nicht der Weg schon Frieden ist“
(Martin Luther King)Seit 2013 gibt es die Streitschlichtung an der Longenburgschule nach dem Bensberger Mediationsmodell(BMM), welches die Gewaltprävention mit Maßnahmen der Intervention vereint.
Derzeit schlichtet Frau Voiges den Streit der SchülerInnen an der Longenburgschule. An 4 Tagen steht dafür jeweils eine Stunde zur Verfügung. Über den „Katz-und-Maus“ Briefkasten können die Kinder, ggf. mit Anleitung der LehrerInnen, den Wunsch für eine Streitschlichtung mitteilen. Auch Eltern können ihre Kinder dabei unterstützen.
In den Pausen helfen StreitschlichterInnen der 4. Klasse Konflikte der Kinder zu lösen. Erkennbar sind die Streitschlichter an blauen Westen mit dem Streitschlichteremblem der Longenburgschule. Die Schlichtung erfolgt in der „Streitschlichter-Bucht“ auf dem Schulhof.
Streitschlichtung - Konfliktgespräch - „Erst-Hilfe-im Streit“
Es gibt ausführliche Konfliktgespräche am Tisch oder auch die „Erst-Hilfe-im Streit“, um kleinere Konflikte klären zu können.
Eingeübt werden die Abläufe, Satzanfänge und Regeln im Klassenverband mit fiktiven Streitgeschichten. Das Klassentraining erfolgt regelmäßig in jeder Klasse. Es ist aufbereitet mit kindgerechten Bildern und Texten und wird in Rollenspielen mit Handpuppen eingeübt. Motiviert und mit Freude erlernen die Kinder die Streitschlichtung. Das gibt den Kindern die benötigte Sicherheit und schafft Vertrauen für die Lösung des eigenen Streits.
Ablauf der Streitschlichtung:
1. Erinnern an die Gesprächsregeln:
a. Zuhören
b. Ausreden lassen
c. Nicht Beschimpfen
2. Streitgeschichte erzählen „Was ist passiert?“
3. Eigenen Ärger ausdrücken: „Sage dem anderen, worüber du dich geärgert hast.“
4. Eigenen Streitanteil nennen: „Sage dem anderen, was du selbst getan hast.“
5. Konfliktlösung: „Was möchtet ihr jetzt tun? Was wünscht ihr euch, was erwartet ihr?“
Je nach Streitsituation kann die Streitschlichtung um den Perspektivwechsel und einen schriftlichen Friedensvertrag ergänzt werden, inklusive Vereinbarungen, ob und wann über die Einhaltung des Vertrages reflektiert wird.
Was bedeutet Mediation?
Abbildung 1:
Lösen Außenstehende Streit von Kindern, durch z.B. das „Gebt euch die Hände“ oder „Entschuldigt euch“ scheint es zunächst als gäbe es Frieden. Der Konflikt bleibt jedoch ungelöst und langfristiger Frieden entsteht nicht.
Die MediatorIn hilft als VermittlerIn den Konfliktparteien ihre eigene Lösung zu finden. Ohne die Schuldfrage zu stellen, schafft die Mediation eine Möglichkeit einen Konflikt auf Augenhöhe miteinander zu klären. So gehen weder Sieger noch Verlierer aus einem Streit heraus (s.Abb.1). Langfristiger Frieden entsteht. Die Mediation bietet den Streitparteien die Möglichkeit, beide Seiten des Streits herauszuarbeiten und die jeweiligen Streitanteile zu benennen. Zentral ist die Verinnerlichung des Konflikts:
· auf der Kopfebene- d.h. verstehen, was der Konflikt für den jeweils Anderen bedeutet
· und auf der Bauchebene- d.h. verstehen, wie sich der jeweils Andere im Konflikt gefühlt hat.
Im Mittelpunkt steht dabei der Rollenwechsel. Denn wer „in den Schuhen des Anderen gestanden hat“ kann sich besser in den Anderen, in dessen Bedürfnisse und Gefühle hineinversetzen. Dadurch steigt die Bereitschaft eine gemeinsame Lösung für das Problem oder den Konflikt zu finden. Mit dieser Streitkultur lernen Kinder ihre Streitereien selbständig, verantwortungsvoll und gewaltfrei zu lösen. Die Streitschlichtung ist freiwillig.
Verankerung der Konfliktlösung in der Schule
Die Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW beschreiben in verschiedenen Bereichen, wie z.B. Sachunterricht und Sprache, die Aufgabe der Konfliktlösung als integralen Bestandteil des Unterrichtes.
Ø „Regeln des Zusammenlebens in der Schule aufstellen und beachten.
Ø Konflikte erkennen und Konfliktlösungen erproben“.[2]
Ø „Meinungen anderer akzeptieren und eigene Meinungen und Sichtweisen mit Argumenten vertreten,
Ø Rituale bewusst einsetzen und weiterentwickeln (…)
Ø Eigene Gefühle benennen, die anderer wahrnehmen und auf sie reagieren,
Ø Rede- und Gesprächssituationen planen und reflektieren,
Ø Regeln für das Sprechen und Zuhören situationsgerecht weiterentwickeln“.[3]
Diese Punkte werden durch die Streitschlichtung nach BMM umgesetzt. Sie erlauben eine neue Streitkultur in der nicht die Schuldzuweisung (Schuld selbst benennen – ja, Schuld anderen zuweisen – nein) im Fokus steht. Respekt gegenüber dem Anderen kann entstehen, sowie Vertrauen in Menschen und in gerechte Strukturen.[4] Empathie, Partizipation und Eigenverantwortung werden gefördert und ein innerer Dialog kann entstehen, der die eigene Rolle im Konflikt reflektiert und damit die Versöhnung einleitet.[5]
[1] Walker, Jamie (1995): Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Grundschule. S. 22
[2] Richtlinen und Lehrpläne für die Grundschule in NRW, Sachunterricht, S. 62
[3] Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule in NRW, Sprache, S. 34/35
[4] Braun, Günther et al (2009): Kinder lösen Konflikte selbst! Mediation in der Grundschule. Vgl. S. 18ff
[5] Braun, Günther et al (2009): Kinder lösen Konflikte selbst! Mediation in der Grundschule. Vgl. S. 25ff
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Wertekonzept
In unserem Wertekonzept zur Werte- und Sozialerziehung wird ausführlich beschrieben, wie die verschiedenen präventiven und interventiven Angebote der Longenburgschule ineinander greifen und aufeinander aufbauen.
Als Maßnahmen der Gewaltprävention:
· Klassentraining für die Streitschlichtung mit fikitven Streitgeschichten
· Lubo (in Klasse 1)
· pro Klasse eine Stunde im Stundenplan zum sozialen Lernen, z.B. Klassenrat, ...
· Stopp-Regel
· Klassen- und Schulregeln
· Bilderbücher zu sozialen und emotionalen Themen
· Ausbildung der Streitschlichter
· Einsatz der Pausenhelfer
· Verzahnung Schule-OGS
· Zusammenarbeit mit Eltern
· Individuelle Verhaltensrückmeldungen, Reflektionsgespräche
· ...
Als Maßnahme der Intervention bei Gewalt:
· Stopp-Regel
· Klassenrat
· Streitschlichtung als
o „Erst-Hilfe-im Streit“
o Streitschlichter in den Pausen
o Konfliktgespräche mit der Sozialpädagogin
· Maßnahmen bei Überschreitung der Regeln
o Aufgaben zur Wiedergutmachung
o Arbeiten in anderer Klasse
o Abholung des Kindes durch die Eltern
o Abhängig von Intensität des Vergehens, Einsicht des Kindes und Wiederholungsrate setzt der schulische Ablauf ein
· Zusammenarbeit mit den Eltern
· ...
An der Umsetzung des Wertekonzepts sind alle Menschen im System Schule beteiligt. Das heißt SchülerInnen, LehrerInnen, BetreuerInnen der OGS und Eltern setzen sich gemeinsam für das Gelingen dieses Konzeptes ein.
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